Bericht der Thüringer Allgemeinen vom 13.08.2025 von Sabine Spitzer
(Die 1,25 Stellen der Freiwilligenagentur „Frag Alex!“ teilen sich Thomas Mörstedt, Olena Vlasenko und Steffi Penzler (von links). Sie laden nun zur Vorstellungsveranstaltung ein, die mit einem Konzert verbunden ist.
© Funke Medien Thüringen | Sabine Spitzer
Unstrut-Hainich-Kreis. Ehrenamt gibt es überall im Unstrut-Hainich-Kreis. Nun gibt es erstmals eine Anlaufstelle, die das Ehrenamt koordiniert und auch Vereine unterstützen will.
Der Unstrut-Hainich-Kreis hat jetzt eine zentrale Anlaufstelle für das Ehrenamt: die Freiwilligenagentur „Frag Alex!“. Getragen wird sie von der Stiftung Landleben in Kirchheilingen, wo auch ihr Büro beheimatet ist. Erstmals will sich die Agentur nun am Samstag, dem 16. August, bei einer Veranstaltung mit Konzert in Tottleben vorstellen.
Die Freiwilligenagentur hat den Graupapagei als Maskottchen gewählt. Die Tiere sind uneigennützig und helfen selbstlos ihren Artgenossen. „Genauso ist es bei den Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und so unwahrscheinlich viel für die Gesellschaft tun“, erklärt Thomas Mörstedt von der Freiwilligenagentur. Ohne Freiwillige würde das Leben nicht funktionieren. Denn Ehrenamt ist überall – in den Vereinen, in der Feuerwehr oder in der Nachbarschaftshilfe.
Auch der Name ist wohlüberlegt. Das „Frag“ steht als Abkürzung für das Wort „Freiwilligenagentur“. Alex steht für „Aktiv im ländlichen Ehrenamt mit Xperten“.
Menschen im Ruhestand sind im Unstrut-Hainich-Kreis oft auf der Suche nach Beschäftigung
„Ziel ist es, Freiwillige gezielt mit passenden Einsatzstellen zu verbinden“, informiert Mörstedt. Bei Menschen, die im Ruhestand sind, sieht die Freiwilligenagentur noch viel Potenzial. „Manche suchen eine neue Beschäftigung“, sagt er. Auch Vereine sollen von der Freiwilligenagentur unterstützt werden, zum Beispiel bei der Beantragung von Fördergeldern.
Der Freistaat hatte 2024 ein Landesprogramm ins Leben gerufen, in dem jährlich 15 Millionen Euro zur Verfügung stehen, um das Ehrenamt in Thüringen zu stärken. Jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt soll eine Freiwilligenagentur besitzen. Die Stiftung Landleben bewarb sich, weil sie eine Möglichkeit sah, ihre Erfahrungen einzubringen. Unter anderem beschäftigt sie seit langem Bundesfreiwillige, und im Landengel-Projekt übernehmen Freiwillige den Fahrdienst für Senioren.
80 Prozent der Freiwilligenagentur finanziert daher das Land. Den Rest übernimmt die Stiftung. Thomas Mörstedt teilt sich die derzeit 1,25 Stellen zusammen mit Steffi Penzler und Olena Vlasenko. Die Gründung der Freiwilligenagentur erfolgte bereits im vergangenen Jahr. „Wir haben zunächst Schulungen absolviert und eine Homepage aufgebaut“, berichten sie.
Eine weitere Stelle wurde im Südeichsfeld ausgeschrieben
Die Ukrainerin Olena Vlasenko soll Bindeglied zu ihren Landsleuten sein. Denn auch in der Region haben nach der Flucht vor dem Krieg viele ein neues Zuhause gefunden. So sollen die hier lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer ebenfalls bei „Frag Alex!“ eingebunden werden.
„Wir wissen, dass wir mit den 1,25 Stellen nicht den ganzen Kreis bedienen können“, sagen Mörstedt, Penzler und Vlasenko. Daher ist aktuell noch eine Stelle für das Südeichsfeld ausgeschrieben, die besetzt werden soll, um den Altkreis Mühlhausen abzudecken. Abhängig ist sie allerdings vom gestellten Antrag auf weitere Fördergelder.
Der Fokus liegt daher zunächst auf den Regionen Bad Tennstedt und Nottertal-Heilinger Höhen, in der die Stiftung mit dem Landengel-Programm vertreten ist. Mörstedt, Penzler und Vlasenko hatten die Idee, ihre Vorstellungsveranstaltung mit einem Konzert zu verbinden. Es spielt die Mühlhäuser Band „Henningway“. Beginn ist um 19 Uhr in der Kirche in Tottleben.
Die Vereine der beiden Regionen haben jeweils zwei Freikarten erhalten. „Es gab bereits viel positives Feedback, weil ihre ehrenamtliche Arbeit dadurch gewürdigt wird“, so die drei. Auch Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt kostet fünf Euro.